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08. 09.

Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass

Buchvorstellung und Gespräch mit Prof. Dr. Susanne Schröter und Dr. Lale Akgün in Düsseldorf

Obwohl der Westen die freieste, wohlhabendste und sozialste Region der Welt ist und nirgendwo die individuellen Freiheitsrechte und Anliegen von Minderheiten stärker geachtet werden, scheint derselbe Westen in den Augen vieler für fast alle Übel der Welt verantwortlich zu sein. Angesichts der jüngsten Kriege und Konflikte sowie der Planlosigkeit westlicher Regierungen im Umgang mit Migrationsbewegungen, Islamismus und Cancel Culture sieht Susanne Schröter einen verunsicherten Westen zwischen Hybris und Selbsthass gefangen.

Im Gespräch mit Lale Akgün stellt die Ethnologin die Leitthesen ihres Buches vor und erörtert u. a. die merkwürdige Diskrepanz zwischen anmaßendem globalem Missionierungsdrang und der eigentümlichen Scheu sich zu den eigenen Idealen von Freiheit und Demokratie zu bekennen.

Prof. Dr. Susanne Schröter lehrte und forschte u. a. an der University of Chicago, der Yale University und an der Universität Passau. 2008 wurde sie auf die Professur für „Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen“ im Exzellenzcluster „Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt berufen. Seit 2014 leitet sie als Direktorin das „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“. Susanne Schröter ist Vorstandsmitglied des Deutschen Orientinstituts und Mitglied der Deutschen Islamkonferenz. 2019 erschien ihr Buch „Politischer Islam – Stresstest für Deutschland“ im Gütersloher Verlagshaus.

Dr. Lale Akgün wurde 1953 in Istanbul geboren. Nach dem Studium der Medizin und Psychologie in Marburg promovierte sie 1987 an der Universität Köln im Fachbereich Psychologie und arbeitete anschließend in der Familienberatung. Von 1997 bis 2002 leitete sie das dem nordrhein-westfälischen Sozialministerium unterstellte Landeszentrum für Zuwanderung (LzZ). Von 2002 bis 2009 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD). Anschließend arbeitete sie in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit November 2017 ist sie Senior Researcher an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Im November 2018 hat sie gemeinsam mit Cem Özdemir, Seyran Ateş, Hamed Abdel-Samad, Ahmad Mansour, Necla Kelek, Bassam Tibi, Ali Ertan Toprak, Ralph Ghadban und Susanne Schröter die Initiative säkularer Islam gegründet, die für eine weitgehende Trennung von Religion und Politik eintritt, sich für einen zeitgemäßen, aufgeklärten, demokratiefähigen Islam einsetzt, der selbstkritisch und offen für Kritik von außen ist und der die Anerkennung der Islamverbände als Körperschaften des öffentlichen Rechts aufgrund demokratischer Vorbehalte ablehnt.

Freitag, 8. September
18 Uhr | Zentralbibliothek – KAP 1 – Konrad-Adenauer-Platz 1
40210 Düsseldorf
Eintritt frei
Moderation: Dr. Lale Akgün, Publizistin

Achtung: Die Veranstaltung wird auch live ins Netz übertragen.

Info und Anmeldung: volker.neupert@respekt-und-mut.de, Tel. 0211-95757-794.
Eine Veranstaltung von Düsseldorfer Beiträge „Respekt und Mut“ in Kooperation mit Düsseldorfer Aufklärungsdienst e. V., Mosaik e. V., Stadtbüchereien Düsseldorf, Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und VHS Düsseldorf