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30. 05.

Evolution: Von Mikroorganismen zu multinationalen Konzernen

Vortrag von Peter Mersch im Haus der Wissenschaft in Bremen

Alles Leben verhält sich kompetenzverlustavers. So lautet die Grundannahme der Kompetenzbasierten Evolutionstheorie, mit der sich die Evolution der gesamten belebten Welt – von Mikroorganismen bis zu multinationalen Konzernen – beschreiben lässt. Leben kann demnach nur evolvieren, wenn es sich an die fundamentalste aller Umweltbedingungen – den fortwährenden Zerfall in Chaos im Sinne des Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik – angepasst hat, und genau dies drückt sich in der Grundannahme aus.

Das darwinsche Evolutionsmodell wird als Grundlage einer allgemeinen Evolutionstheorie verworfen, da es den Anforderungen von menschlichen Zivilisationen und eusozialen Tierpopulationen nicht genügt. Einen Universellen Darwinismus kann es, so der Autor, folglich nicht geben.

Die Überlegungen und Ausführungen des Buches fußen maßgeblich auf Ideen, Erkenntnissen und Betrachtungen von Peter W. Atkins, Arieh Ben-Naim, Richard Dawkins, Murray Gell-Mann, Eva Jablonka, Daniel Kahneman, Paul Krugman, Robert B. Laughlin, Erwin Schrödinger, Gerhard Vollmer und anderen. Das daraus resultierende, vollständig auf die Physik zurückführbare Weltbild ist von Grund auf naturalistisch. Allerdings ergeben sich auch einige philosophische Konsequenzen für die Beantwortung der Grundfragen des Lebens.

Peter Mersch ist Mathematiker, Systemanalytiker und Zukunftsforscher. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Gebieten Evolutionstheorie, soziokulturelle Evolution, Demografie, Migräne und Adipositas.