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Foto: Evelin Frerk

26. 10.

"Das christliche Abendland" - ein Mythos? Christliche Religion und ihr Einfluss auf die [Erinnerungs-]Kultur

Vortrag und Diskussion mit Althistoriker Rolf Bergmeier in Leipzig

In seinem neuen Buch „Christlich-abendländische Kultur – Eine Legende“ zeigt der Philosoph und Historiker Rolf Bergmeier auf, dass die sogenannten „europäischen Werte“ eher auf den arabisch-islamischen als den christlichen Kulturkreis zurückzuführen seien. Bergmeiers Analyse belege, dass das Mittelalter über Jahrhunderte hinweg nur nördlich der Pyrenäen, im Einflussbereich der christlichen Kirchen, "finster" wäre, während im Osmanischen Reich Wissenschaft, Kultur und Handel blühe. Selten zuvor wäre die Rede vom "christlichen Abendland" mit solch klaren Argumenten ad absurdum geführt.

Er zeichne die Entwicklung des Christentums anhand historischer Fakten nach und belege, dass die Machtzunahme religiöser Kräfte in der Zeit der Spätantike mit einem zivilisatorischen Rückschritt verbunden wäre, von dem sich Europa erst in der Zeit der Renaissance, mit der Wiederbelebung der antiken Kultur, erholen konnte.

Zum Referenten:
Rolf Bergmeier ist schriftstellerisch tätig und Autor verschiedener Publikationen, die sich mit der Schnittstelle "Alte Geschichte, frühes Mittelalter und Kirchengeschichte" beschäftigen. Neben dem Buch "Christlich-abendländische Kultur - Eine Legende" (2014) hat er auch die Titel "Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums: Die Legende vom ersten christlichen Kaiser" (2010) und "Schatten über Europa. Der Untergang der antiken Kultur" (2012) veröffentlicht. Rolf Bergmeier ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.