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Alan Posener, Foto: © E. Frerk

Alan Posener, Foto: © E. Frerk

03. 03.

Martin Luther: Eine feste Burg der Glaubens- und Gewissensfreiheit?

Diskussionsveranstaltung der Säkularen Grünen Berlin mit Alan Posener (Publizist)

Das Jahr 2017 wird als "Lutherjahr" oder "Reformationsjahr" gefeiert. Erinnert wird an das symbolisch bedeutsame "Anbringen von 95 Thesen" des Theologen Martin 
Luther an der Schlosskirche zu Wittenberg vor 500 Jahren. Die Folgen dieser Protestaktion gegen den päpstlichen Ablasshandel waren politisch dramatisch und wirken bis in die Gegenwart unvermindert nach. Die Römisch-Katholische Kirche erlebte nach ihrer Trennung von der orthodoxen Kirche im Jahr 1054 die zweite große Kirchenspaltung. Die Aufspaltung in viele verschiedene Richtungen und Traditionen setzte sich bis in die Gegenwart fort.

War Martin Luther jener große Reformator, der das Papsttum in seine Schranken wies und dem lebendigen individuellen Glauben zum Durchbruch verhalf, ihn auf seine Quellen zurückführte – oder war er ein fundamentalistischer Fanatiker, der die Fürsten zu Päpsten im eigenen Lande machte und mit „der Schrift allein“ keinen Widerspruch duldete?

Was heißt "Re-Formation"? Wohin geht es zurück, ist ein "Zurück" eine erstrebenswerte Korrektur und welche gesellschaftlichen Folgen hat sie?

Der Publizist Alan Posener hat Person und Werk Luthers heftig kritisiert. Dabei 
bezog er sich weniger auf dessen viel diskutierten Antisemitismus, sondern auf seine dogmatische Strenge in Glaubensfragen und seinen religiösen Eifer. Einige von Poseners Thesen: "Luther verhilft dem Fundamentalismus zum Sieg über den 
aufklärerischen Humanismus", und: Luther wollte keine Befreiung, sondern die totale Unterwerfung des Menschen, "das Leben als Buße".

Während die Evangelische Kirche in diesem Jahr einen mit vielen Millionen Euro 
öffentlicher Mitteln gesponserten Kirchentag in Berlin organisiert, wollen die 
Säkularen Grünen an diesem Abend die kritische Auseinandersetzung mit dem Werk und Wirken Luthers führen.